I.B.T.®

Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie

I.B.T® ist eine integrative bindungsorientierte Methode zur Traumaintegration bei Säuglingen, Klein- und Vorschulkindern sowie Jugendlichen. Entwickelt wurde die Methode von Katrin Boger (WZPP Aalen).

Es wird mit der Bezugsperson und dem Kind gemeinsam gearbeitet.

Mögliche traumatische Ereignisse können beispielsweise Geburtskomplikationen, Krankenhausaufenthalte, Operationen, schmerzhafte medizinische Behandlungen, Vernachlässigung, körperliche, seelische Misshandlungen sein.

Das Kind kann darauf mit Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, Regulationsstörungen, panischem Weinen, Ängsten, plötzlichem Wegtreten etc. reagieren.

Bei Säuglingen, Klein- und Vorschulkindern wird in einem Vorgespräch mit den Bezugspersonen (immer ohne Kind) die Notwendigkeit einer therapeutischen Behandlung des Kindes geprüft, die Methode erläutert und Fragen können geklärt werden.

Vor der therapeutischen Arbeit mit dem Kind direkt wird das für das Kind traumatisierende Ereignis mit den Bezugspersonen gemeinsam aufgearbeitet.

Im letzten Schritt erfolgt gemeinsam mit den Bezugspersonen die therapeutische Behandlung des Kindes nach der I.B.T® Methode.

Hier finden Sie ein Video, in welchem die Methode von der Begründerin erklärt wird. 

Video: youtube, Markus Brandhuber, Heidenheimer Zeitung, 2020

Psychoedukation als weiterer, wichtiger Baustein

Trauma verstehen

Vereinfacht dargestellt sieht unser Gehirn so aus:

Das Reptiliengehirn (Hirnstamm)
Verantwortlich für instinktive Reflexe, reines Überleben- Regulation basaler Grundlagen, Herz-Kreislauf, Atmung

Das Säugergehirn (limbisches System)
Verantwortlich für Gefühle, Erinnerung, räumlich-zeitliche Einordnung

Der Neocortex (jüngster Teil)
Verantwortlich für bewusstes Denken, lernen, Sprache, logisches Denken


Das non-deklarative Gedächtnis umfasst größtenteils das limbische System mit der Amygdala (Alarmzentrum (Angst-Flucht-Kampfbereitschaft)) und das Kleinhirn. Emotionale, körperliche Zustände spielen hier eine Rolle. 

Das deklarative Gedächtnis lässt sich im präfrontalen Cortex (kann regulierend auf Amygdala wirken), temporalen Cortex und Hippocampus (räumlich, zeitliche Einordnung von Erlebtem) lokalisieren. Hier wird bewusst erinnert, mit emotionaler Distanz.

Was passiert in einer Hochstresssituation- wie wird man traumatisiert?
Informationen gelangen über Thalamus in das Gehirn— Weiterleitung in Millisekunden an Amygdala (Alarmzentrum)— Bedrohung wird eingeschätzt— eine genauere Auflösung des Erlebten gelangt erst eine Sekunde später zum präfrontalen Cortex. Dieser kann Impulse aus dem limbischen System stoppen oder verstärken- erste Handlungsimpulse sind nie bewusst!

Schätzt die Amygdala etwas als gefährlich ein, so werden über den Hypothalamus Stresshormone ausgeschüttet. Diese Hormone können wie eine Art „Mauer“ zwischen Amygdala und Hippocampus wirken und somit eine räumlich/zeitlich Einordnung erschweren. Bei lebensbedrohlichem Stress kann der präfrontale Cortex nicht mehr regulierend auf die Amygdala wirken, die „Mauer“ ist zu hoch. 

Wenn Bewältigungsstrategien bei lebensbedrohlichem Stress nicht mehr zum Kämpfen oder Fliehen ausreichen, schaltet der Körper in den Schock-Zustand (Totstellreflex, Dissoziation). Die Erfahrung, die diesen Zustand ausgelöst hat, prallt an die „Mauer“ zwischen Amygdala und Hippocampus und zerbricht im Moment der Dissoziation in einzelne Fragmente. Die Erfahrung fragmentiert. Fragmente können nicht als ganzheitliche Erinnerung im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Diese Fragmente bleiben so lange aktiv, bis sie durch traumaintegrative Verfahren zusammengesetzt werden und als bekannte Erinnerung im Langzeitgedächtnis abgelegt werden können. 

Der betroffene, traumatisierte, Mensch kann bei Aktivierung fragmentierter Erinnerungsteile (Flashbacks) nicht unterscheiden, ob die Erinnerung aktuell oder alt ist. Die Aktivierung geschieht durch sogenannte Trigger. Trigger sind Eindrücke, die einem der vielen Fragmenten gleichen. Die Amygdala ist sofort in Alarmbereitschaft. Stresshormone werden ausgeschüttet und die „Mauer“ wächst. Es ist so, als ob das Ereignis JETZT passiert. Gleichzeitig befindet sich der Mensch emotional in dem Alter, in dem die Erfahrung passiert ist. Ressourcen und seit dem Ereignis erlernte Strategien sind in diesem Moment nicht abrufbar (vgl. Boger, Katrin: Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie 2022).

Mein Honorar für 50 Minuten Psychotherapie/ Traumatherapie beträgt 95€.

Der Termin zur Ersteinschätzung, inklusive Diagnostik und Ergebnisbesprechung, beträgt 130€.

Therapeutische Leistungen in dieser Praxis sind Privatleistungen, da in einer Praxis für Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz generell keine Zulassung zu gesetzlichen Krankenkassen besteht. Kostenerstattungsverfahren mit möglichen Leistungsträgern sind immer selbständig und eigenverantwortlich von den Klienten zu prüfen, einschließlich möglicher Bezuschussungen. Bei Bedarf werden Befundberichte und/oder Rechnungen nach dem GebüH erstellt.

Eine Nichterstattung oder eine Teilerstattung durch Kostenträger (Private Krankenkasse bzw. Zusatzversicherung) hat keinen Einfluss auf das vereinbarte Honorar.

Heilkundliche Tätigkeit ist von der Umsatzsteuer nach gemäß § 4 Nr.14 UStG befreit. 

Pflegeeltern können für eine evtl. Kostenübernahme für diese spezielle Therapie beim zuständigen Jugendamt nachfragen und der Sachverhalt wird dort geprüft.